Marie Charbonnier
Koordinatorin für Qualifizierung und Beratung von DaF/DaZ-Lehrkräften
beim DRK Bremen

Sprache bleibt das große Thema in meinem Leben. Schon seit meiner Kindheit interessieren mich Sprachen. Zuerst die verschiedenen deutschen Dialekte – Vaterseite Plattdeutsch, Mutterseite Hessisch-Platt, Großeltern Schwyzerdütsch und im Urlaub das Tiroler Bairisch.

Im Bachelor-Studium der Kulturwissenschaften habe ich dann zwei Jahre in der Türkei verbracht mit dem ehrgeizigen Ziel, akzentfreies Türkisch zu lernen und nicht mehr als Fremde aufzufallen. Die Erfahrung, wie schwer und nahezu unmöglich das ist, hat mich stark geprägt.

Zum Studium der Interkulturellen Germanistik hat mich mehr ein Zufall geführt als eine bewusste Entscheidung, allerdings habe ich schon in der ersten Woche gemerkt, dass das Studium zu mir passte und mir geholfen hat, meine Auslandserfahrungen zu reflektieren. Heute kann ich mir mein Arbeitsleben ohne die Grundlagen, die ich in den intensiven Jahren in Göttingen gelernt habe, nicht vorstellen.

Seit Oktober 2019 arbeite ich beim Deutschen Roten Kreuz in Bremen in der Koordinationsstelle Sprache. Die Koordinationsstelle beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit, Menschen die Kursteilnahme zu ermöglichen, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus‘ oder anderen Hemmnissen nicht die Möglichkeit haben an dem bestehenden Angebot teilzunehmen. Mein Aufgabenbereich umfasst die Qualifizierung und Beratung der Lehrkräfte im Land Bremen. Deutsch unterrichten ist eine sehr schöne und sehr facettenreiche Aufgabe und es ist für mich sehr spannend, für die Lehrkräfte ein Angebot zu schaffen, das sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Gleichzeitig ist meine Stelle noch im Aufbau, was eine große Offenheit bei der Ausgestaltung bedeutet.